Ein Klient sagt mir einmal: Psychotherapie ist «Nur eine endlose Plauderei!!!»
Es ist sehr schmerzlich, wenn man nach vielen Sitzungen erkennt, dass die Therapie bisher nichts gebracht hat. Man stellt fest, dass auch nach viele Jahre lang eine Psychotherapie gemacht hat, dass sich die Situation nicht verändert hat. Es ist eine ziellose und endlose Plauderei.
Tatsächlich ist es sehr schmerzlich, wenn man erkennt, dass einem eine Therapie nichts gebracht hat. Man hat emotional und finanziell so viel investiert, hat sich bemüht und gehofft und hat jetzt der Eindruck «ausser Spesen nichts gewesen». Wenngleich Therapien in der Regel länger dauern, sollte man in der Tat bereits nach den ersten drei bis vier Sitzungen eine Wirkung spüren. Ist das nicht der Fall, muss man es zur Sprache bringen. Oft ändert sich dadurch bereits etwas, oder man erkennt, dass man mit einer anderen Therapierichtung versuchen sollte.
Die vier wichtigsten Kriterien
Die Wahl eines geeigneten Therapeuten ist nicht einfach. Fachleute schätzen, dass es heute in westlichen Ländern 300 bis 400 verschiedene psychotherapeutische Schulen gibt, den zum Teil unterschiedlichen Vorstellungen von Störungen, deren Ursachen und geeigneten Behandlungstechniken haben. Heute interessiert vor allem, was schulübergreifend wirkt. Laut dem Zürcher Professor Heinz Stefan Herzka ist Psychotherapie die Entdeckung der heilenden Kraft zwischenmenschlicher Beziehungen. Wichtiger als die angewandte Technik ist, dass zwischen Klient und Therapeut die Chemie stimmt. Der Psychotherapeut Peter Hain hat mit international renommierten Fachleuten Gespräche geführt und versucht, die wichtigen Aspekte einer heilenden Beziehung herauszukristallisieren.
Einen guten Therapeuten erkennt man anhand folgender fünf Kriterien:
(Beobachter Gesundheit Schweiz 2017)